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Etikettenqualität für Strichcodes definieren

Der richtige Materialmix aus Kleber, Etikett und Transferfolie je nach Anwendung

  Randbedingungen die den notwendigen Klebstoff bestimmen
         Bei welcher Temperatur wird das Etikett aufgeklebt?
         Bei welcher Temperatur ist das Etikett später im Einsatz? (Hochtemperatur- oder Tiefkühletikett?)
         Sind die Untergründe sauber und fettrei? (Ist bei zu öligen Untergründen ein Warenanhänger möglich?)
         Ist der Untergrund langfaserige Kartonage oder kurzfaseriges Recycling-Material? (Die Klebekraft ist abhängig vom Untergrund)
         Wird das Etikett im Lebensmittel- oder Pharmabereich eingesetzt (spezielle freigegebene Kleber)?
         Soll das Etikett leicht ablösbar sein oder permanent haften (ggf. kann der Kleber bei einem Manipulationsversuch Spuren hinterlassen)?


  Anforderungen an das Etikettenmaterial
         Papier, Kunsstoffetikett oder gar Keramik?
         Wenn Papier, dann einfaches Papier oder mehrfach gestrichenes (besonders glatt) für kratzfeste Bedruckung?
         Wenn Kunststoff, welches Material: PE, PP etc.? (Haltbarkeit, Reißfestigkeit, beständig gegen Hitze und Flüssigkeiten)
         Bei welcher Geschwindigkeit soll das Etikett gedruckt werden? (Je höher die Geschwindigkeit, desto höher die benötigte Qualität)
         Welchen Temperaturen wird das Etikett ausgesetzt?
         Soll das Etikett als Siegel eingesetzt werden? (Etikett lässt sich dann nicht mehr ganz ablösen und zerbröselt bei Manipulation)
         Wird der Barcode in Zaun- (im Bild A) oder Leiterform gedruckt (im Bild B)?

  Thermotransferfolie
         Benötigen Sie ein einfaches Wachsband für kostengünstige schnelle Ausdrucke (nicht wischfest) auf Papier
         Ist ein Kunstharzband für kratzfeste und wischbeständige Drucke auf Papier und Kunstoff erforderlich?
         Ist ein Kompromiss aus Druckgeschwindigkeit und Qualität mit einem Mischband möglich?
         Wird der Barcode in Zaun-(im Bild A) oder Leiterform gedruckt( im Bild B)?

Wissenswertes zur Etikettenerstellung und Etikettendesign (Bild rechts)

Das Etikett kommt hier als Beispiel von oben aus dem Drucker gefahren

  Barcode in Zaunform A) bringt die beste Druckqualität. Nachteil: Fällt ein Heizelement des
         Druckkopfes aus, dann zieht sich ein senkrechter weißer Strich durch das Etikett.
         Dieser “weiße” Strich verfälscht den Barcode und macht ihn evtl. unlesbar.
         Um einen Ausfall leichter erkennen zu können ist eine Linie in der Breite des Codes
C) sinnvoll.
         An der durchgehenden Linie sieht man sofort einen Ausfall und kann den Druckkopf tauschen.

  Barcode in Leiterform B) bringen den Vorteil, dass ein Ausfall eines Heizelements den Code
         nicht unlesbar macht. Es werden dafür aber eine hohe Materialqualität (Farbband und Etikett)
         und eine niedrigere Druckgeschwindigkeit benötigt.
         Hintergrund:Um senkrecht zu drucken wird bei Leiterform einmal ein- und ausgeschaltet
         Bei der Leiterform sind es in diesem Beispiel ca. sechs mal einschalten(heizen auf über 80°C)
         und ausschalten (kühlen). Da kommt es evtl. zu ungleichmäßiger Abkühlung und einem
         ausgefranstem und schlecht lesbaren Barcode.

Strichcode mit Zaundruck und Leiterdruck

  Etikettenabstand D) Der Abstand zwischen den Etiketten sollte 3 mm nicht unterschreiten und  konstant die gleiche Größe zwischen
         allen Etiketten der Rolle haben
         Auf diese Maße misst sich der Etikettendrucker über eine Lichtschranke (hell- /  dunkel - Erfassung) ein und positioniert die Etiketten
         vor dem Druck richtig am Druckkopf.
         Werden durchsichtige Etiketten bedruckt ist eine dunkle (möglichst schwarze) Markierung auf der Trägerunterseite an der Stelle
         der Etikettenlücke nötig (Spezifikation ist druckerherstellerabhängig)

 
Die Ruhezone für Barcodes wird für eine Erkennung und “finden” des Barcodes auf dem Etikett benötigt (heller unbedruckter Bereich).
         Als Daumenwert wird 10 x die Modulbreite (Strichbreite dünnster Strich) aber mindestens 2,5 mm kalkuliert.
         Hinzu kommen Fertigungstoleranzen der Etiketten auf dem Trägermaterial (max. ca. 0,5 mm) und dann noch die Druckertoleranzen
         selbst (ach Größenordnung 0,5 mm). Das ergibt eine sinnvolle Ruhezone, falls alle Fehler zusammen kommen sollten,
         von 10 x Modulbreite + 1 mm für das Design der Etiketten.
         Auf dem abgebildeten Etikett  bei Barcode A) wäre dies ein Abstand von z.B. 3,5 mm zum linken Etikettenrand.

 
Klarschriftzeile mit Barcodedaten
        
Wie oben bereits erwähnt, kann es zu einer Unlesbarkeit des Barcodes durch defekte Druckköpfe kommen.
         Auch während dem Transport der Ware kann es zu mechanischen Beschädigungen des Codes kommen.
         Auf dem abgebildeten Etikett ist die Klarschriftzeile mit dem Barcodeinhalt bei A) “vergessen” worden.
         Bei Code B) ist die Klarschriftzeile vorhanden und der Barcodewert “1” kann auch manuell über die Tastatur eingegeben werden.

  Höhe und Breite des Codes
        
Wie bereits im Bereich Leseabstand erwähnt, darf bei einer gewissen Modulbreite des Codes die Gesamtbreite nicht über einen
         Wert, der in der Lesefeldkurve entnehmbar ist, hinaus gehen.
         Im Bild hat der Code A) ein Verhältnis von Höhe zu Breite von ca. 1:3. Je quadratischer der Code wird (Verhältnis 1:1), desto leichter ist
         der Code mit minimaler Verdrehung des Handgelenks bei der Scannung oder auch automatisch lesbar.
         Werfen Sie bei Ihrer nächsten Flugreise einen Blick auf Ihr Kofferetikett: Hier finden Sie den Dateninhalt Ihrer Koffertrackingnummer
         zwei mal als quadratischen Code aufgedruckt, wobei diese zwei Codes um 90° verdreht sind:
         So können die Koffer auf dem Kofferband aus aus allen Richtungen gelesen werden und ein Ausfall eines Heizelements fällt nicht auf,
         da hierfür auf der Fördertechnik zusätzlich ein zweiter Scanner versetzt um 90° montiert ist.

  Druckgeschwindigkeit
        
Etikettendrucker haben regelbare Druckgeschwindigkeiten (herstellerabhängig ca. 50 mm/s bis 300 mm/s oder mehr)
         Je niedriger Sie die Geschwindigkeit einstellen, desto besser ist das Druckergebnis und die Etikettenpositionierung  und schont
         darüber hinaus die Mechanik. Die Prozesszeiten sollten Sie dabei beachten, damit die Wartezeit auf das Etikett nicht zu lange wird.

  Haltbarkeit von Etiketten und Transferfolie
        
Das Material sollte nicht zu lange gelagert werden. Bestenfalls an einem dunklen kühlen Ort lagern und je nach Material eine Lagerzeit
          von maximal 2 Jahren nicht überschreiten.

  Besondere Qualitätsanforderungen an Etikettenmaterial für automatische Etikettierung
        
Etiketten werden vergleichbar dem “Plätzchen ausstechen” produziert. Von einer Rolle (Träger und Etikettenmaterial) werden mit Stanzen
         die Etiketten ausgestanzt und das Gitter abgezogen. Wird hier bei der Produktion das Stanzwerkzeug zu stark eingestellt, wird der
         Etikettenträger (silikonisiertes Papier) verletzt. Der Kleber des Etiketts verbindet sich mit der verletzten Stelle des Papiers und das
         Etikett lässt sich schwerer abschälen. Bei einer automatischen Etikettierung, kann dies zu massiven Ausfällen führen.
         Besonders heikel ist dies bei Kunststoffetiketten: Ein automatisches Abschälen ist durch die mangelnde Stabilität(im Vergleich zu Papier)
         und die zusätzliche elektrostatische Aufladung mit dem Drang auf den Träger zurückzuklappen, besonders schwierig.

  Druckereinstellungen für Thermotransfer- und Thermodirektdruck
        
Die optimale Druckqualität erreichen Sie, wenn der Druckkopf mit seiner Heizleiste genau auf dem Scheitelpunkt der Antriebsrolle
         darunter justiert ist. Dann benötigen Sie auch den geringsten Andruck für den Druckopf (weniger Verschleiß).
         Durch schlecht eingestellte Druckköpfe, falschen Andruck oder falsche Materialkombination kann es zu einem Knittern der
         Thermotransferfolie kommen (optisch vergleichbar mit weißen Verwurzelungen über das Etikett).
         Die Drucktemperatur immer von unten nach oben einregeln bis ein schwarzer Aufdruck entsteht. Zu viel Temperatur kann kann die
         Maßhaltigkeit des Barcodes beinflussen und ihn unlesbar machen.

  Etikettengrößen
        
Je nach Druckmodus (Spenden, Abreißen, Aufrollen, Abschneiden siehe Etiketten drucken:Optionen für eine schnelle...) gibt es
         verschiedene Mindestgrößen für Etiketten, die drucker- und druckmodusabhängig sind.
         Nach oben sind fast keine Grenzen gesetzt (druckerspeicherabhängig).
         Diese Mindestgrößen können teilweise “auf eigene Gefahr” unterschritten werden. Hierfür wird der Abstand zwischen den Etiketten so
         groß gewählt, dass zur Bedruckung des nächsten Etiketts keine Rückwärtsbewegung des Materials notwendig wird.
         Durch die entfallende Rückwärtsbewegung schleichen sich weniger mechanische Toleranzen ein und der Positionierungsfehler beim
         Druckbild und der Etikettenpositionierung bleibt geringer.

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